Wie wir imkern

Wie wir imkern

Bienen? Hab‘ ich schon lange keine mehr gesehen! 

Das ist schade. Das hat aber wahrscheinlich, mal ganz einfach betrachtet, zweierlei Gründe:


zum einen, weil Bienen bei ihrer Tätigkeit eben nicht wirklich die menschliche Nähe suchen und sich viele Menschen sich vielleicht nicht mehr so häufig dort aufhalten, wo Bienen tätig sind.


Zum zweiten kann die Anzahl der Bienen in den letzten Jahren lokal vielleicht etwas rückläufig gewesen sein weil viele Imker die anstrengende Arbeit aus Altersgründen aufgaben und auch deshalb die Ernte trotz wunderschön blühender Obstbäume und -Sträucher sehr mager oder gänzlich ausgefallen ist.



Wir wirken dem entgegen!


Schon häufiger wurden wir von besorgten Naturfreunden gefragt, ob es nicht möglich sei, Bienen auch in ihrem Garten zu etablieren, ohne aber dabei selbst imkern zu müssen - sei es, weil der Respekt vor den Tierchen dafür doch zu groß war, oder ob einfach die Zeit fehlte. Man wolle aber etwas für die Natur tun und endlich mal wieder eine schöne Ernte an Kirschen, Äpfeln oder Johannisbeeren haben. Nach gründlicher Prüfung der Gegebenheiten im potentiellen zukünftigen Bienengarten sowie auch der weiteren Umgebung konnte dieser Wunsch durch uns schon oft realisiert werden - sehr zur Freude dieser Gartenbesitzer, die nun nicht nur das sichere Gefühl haben, etwas für die Natur zu tun, sondern es auch jeden Tag sehen können. 


Ja, es ist schön, Menschen mit Honig zu erfreuen. Ausgebildet in einem Bienenzucht-verein und als Mitglied des Imkervereins Langenfeld liegt unser Interesse als Imker natürlich darin, die Bienen nicht nur zu erhalten sondern zu vermehren.


Unser Engagement geht aber weiter: durch laufende Fortbildungen bleiben wir stets auf dem neuesten Stand der Bienenhaltung, des Insekten- und Naturschutzes. Wir halten dies nicht nur im Hinblick auf die Gesunderhaltung unserer Bienen, sondern bis hin zu Fragen des Naturschutzes in unserem modernen Leben sowie im sich wandelnden Klima für erforderlich.


Dabei imkern wir im Einklang mit dem Imkerverband Rheinland, dem Bieneninstitut Mayen und eng nach den Erkenntnissen der Bienenwissenschaftler Frau Dr. Pia Aumeier und Frau Diplom-Biologin Patricia Beinert (beide Ruhruniversität Bochum) sowie Herrn Dr. Gerhard Liebig (ehem. Universität Hohenheim), die uns Imker durch ihre wirklich rege und unermüdliche Tätigkeit jederzeit freundschaftlich unterstützen! 


So imkern wir dem Wesen der Bienen entsprechend und dennoch zeitgemäß in nur mit reinem Leinöl mit natürlichen Erdpigmenten geschützten Holzbeuten und schonendsten Arbeitsweisen. Und um später bei der Honigernte keine Brut zu zerstören, verwenden wir Absperrgitter, durch die zwar die Arbeiterinnen hindurch in den Honigraum gelangen können, nicht aber die wesentlich größere Königin.

So kann sie dort einfach erst gar keine Eier legen - und wir stören bei der Honigernte nicht das Brutgeschäft!


Entpannte Honigernte wird garantiert durch Einlegen einer "Bienenflucht" kurz vor der Ernte zwischen den Brutraum mit dem Absperrgitter und dem Honigraum. Durch diese Bienenflucht folgen die Bienen ihrem ganz natürlichen Trieb - hin zum übrigen Bienenvolk - aus dem Honigraum zu ihrem Volk nach unten in den Brutraum, aber nicht mehr zurück. So wird selbst die Sommer- Honigernte eine ganz entspannte Sache - für die Bienen und den Imker!


Die Honigernte erfolgt bei uns zweimal im Jahr:


- im Juni, nachdem unsere kleinen Freundinnen Nektar und Pollen von Haselnuss,

  Salweide, Kirsche, Apfel und Löwenzahn eingetragen und aus dem Nektar 

  leckeren Frühlingshonig gemacht haben, und


-  Ende Juli bis Mitte August, mit der eingetragenen Tracht nicht nur von Himbeere, Brombeere, Robinie, Linde, usw., sondern auch von diversen Blumen (auch aus Ihrer Bienenfutterweide?), Lavendel, unterschiedlichsten Wildkräutern und sogar Küchenkräutern wie zum Beispiel Rosmarin, Salbei, Thymian, Bohnenkraut und Majoran aus dem heimischen Kräutergarten.


Unsere Bienen behalten einen großen Teil ihres Honigs

weil bei uns nur der nur der Honig aus dem Honigraum geerntet wird. Jede der vielen Waben in den Brut-räumen weist oberhalb des zentralen Brutbereichs einen schmalen Saum mit Pollen, und darüber bis hin zum Rähmchenrand einen breiten Kranz mit Honig auf. Diese Lagerungsweise der Bienen hält die Wege beim Füttern der Brut kurz. Aber auch bevor im Frühjahr das Brutgeschäft richtig angelaufen ist oder nachdem das Brutgeschäft gegen Ende des Sommers deutlich zurückgegangen ist, wird von den Bienen dort Honig gelagert. Der ganze dort gelagerte Honig bleibt, wie in der freien Natur, den Bienen.


Da dies bei uns nicht nur in der Frühjahresernte gegen Mai / Juni erfolgt, sondern auch bei der Sommerernte im Juli / August, ist garantiert, das unsere kleinen Freundinnen ganz natürlich und ihrem Wesen entsprechend mit einem guten Teil ihres eigenen Honigs in den Winter gehen. Das mindert zwar unseren Honigertrag, ist es uns aber wert. Der Honig wird bei uns erst bei entsprechender„Reife“ von uns

geerntet, geschleudert und abgefüllt und dies stets entsprechend

der EU-Honig - Richtlinie,


der Deutschen Honigverordnung


sowie der vom


Deutschen Imkerbund (DIB)

geforderten Qualitätsstandards.

Die Wabenhygiene

ist bei uns ein wesentlicher Bestandteil zur Gesunderhaltung der Bienen und zur Gewährleistung der Reinheit des Honigs.     

Die Waben des Honigraums werden jedes Frühjahr durch die Bienen neu aufgebaut. Auf neuen Mittel­wänden (Bauhilfen) aus reinem und zertifiziert rückstandsfreiem Bienenwachs. Die ausgeschleuderten Honigwaben ersetzten bereits im vorange-gangenen August einen Teil der alten  Brutwaben.


Zeichnung Baubiene auf Wabe

Die ältesten Waben, also die Brutwaben aus dem unteren Brutraum, die von den Bienen schon gar nicht mehr benutzt werden, werden entfernt und eingeschmolzen.


Das gereinigte Wachs wird zur Herstellung neuer Bauhilfen (Mittelwände) verwendet,

oder zur Herstellung von

Kerzen

und

Wachstüchern

für die ganze Familie, für Freunde und Bekannte und, und , und...

Diese regelmäßige Erneuerung der Waben dient der Bienengesundheit und und ist

unerlässlich für erstklassigen Honig.

Animation Bienen aus Wiese fliegen zum Honigtopf / Zeichnung Biene Schleckermäulchen

Zum Schluss: gesunde Bienen sind das A und O des Imkerns.

Den Hauptschädling und Verursacher der häufigsten Bienenverluste,

die aus Asien eingeschleppte Milbe Varroa destructor,

Foto Varroamilben

halten wir in Schach durch Anwendung des anerkannten und bewährten Behandlungskonzeptes mit:


-   dem Entfernen der Drohnenbrut im Frühjahr


(weil sich die Varroamilben zur Vermehrung bevorzugt in Drohnenbrutzellen  vermehren wird das Entfernen der Drohnenbrut als sehr effektives Mittel zur Reduzierung der Varroapopulation ("Varroafalle") benutzt. Aber keine Angst: Drohnen zur  Begattung der Königinnen gibt es trotzdem immer genug!),

Zeichnung Drohn-1
Zeichnung Drohn-1
Zeichnung Drohn-2
Zeichnung Drohn-2

- und der Behandlung nach der Honigernte in Herbst und Winter

  mit organischen, wasserlöslichen und leicht abbaubaren Stoffen,

  wie sie auch in der Natur weit verbreitet sind.

Diese Vorgehensweise gewährleistet, dass der Befall der Bienenvölker mit diesem Parasiten möglichst gering bleibt. Nur so können alle Bienenvölker kräftig und mit gesunden Winterbienen in den Winter gehen und im nächsten Jahr wieder prächtig gedeihen.

Zeichnung Bienenvölker auf Wiese

Aber nicht nur wir als Imker können zum Schutz der Bienen beitragen.


  Unterstützen auch Sie die Bienen!


Das geht?


Aber ja! Und zwar ganz einfach:


Unterstützen Sie die Bienenzucht durch Ihren nächsten Honigkauf bei einem Imker.


Jedem Imker liegt das Wohl seiner Bienen am Herzen!




Auch Sie selbst können, neben den tollen Wildblumen-Acker­rand­streifen­programmen der Bundes-, Landes- und Kommunalregierungen,  Bienen­- (futter-) weide aussäen.  Beispiele dafür, wie das auch bei Ihnen aussehen kann, finden Sie in der Galerie. 











Interessante und reichhaltige Informationsliteratur erhalten Sie bei uns.

Fragen Sie einfach nach!


Legen Sie bei Ihrer nächsten Garten- oder Balkongestaltung Wert auf ­hei­mi­sche und nektar- und / oder pollenspendende Pflanzen (Informationen z.B. beim Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (www.bmel.de).



Lassen Sie Löwen­zahn

(ja, genau den! Sie können

ihn ja nach der nach der

Blüte ausknipsen!), Klee

und Co. ruhig mal etwas

höher wachsen

(beispielsweise wie bei uns im Garten), oder… oder…oder.




Lassen Sie Ihrer                                                                  freien Lauf!




Unsere kleinen Freundinnen werden es Ihnen danken - in mehrfacher Hinsicht! 



Ihre Familienimkerei Weinhold

Zeit für Natur = Zeit für mich
Kreativität bunte Buchstaben
Animation fliegende Bienen