Vorfrühling

 

Vorfrühling

 

Was sich an den ersten wärmeren Tagen in der Zeit des Straßenkarnevals angedeutet hatte, ist nun nicht mehr zu übersehen: Sie fliegen wieder. Alle Völker sind gut durch den Winter gekommen, trotz des noch sehr späten Brutgeschäftes im Vorjahr und trotz der Beeinträchtigung durch die restlichen bösen Varroamilben.

 

Alle Völker senden ihre Sammlerinnen aus, um Nektar, und fast noch wichtiger, Pollen zu beschaffen. Denn mit der zunehmenden Sonnenscheindauer und dem Blühen von Schneeglöckchen und Haselstrauch ist deutlich sichtbar der Vorfrühling eingekehrt. Dies sind die Pflanzen, an denen sich die Bienen bereits mit ein wenig Nektar und Pollen versorgen können:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Startschuss für die Königinnen, ihrem Legegeschäft nachzukommen, ist kaum verhallt, da stehen die Völker schon mitten im Brutgeschehen. Und weil die Larven richtige Kraftnahrung brauchen, werden sie mit sehr proteinreichem Futtersaft gefüttert, der aus Blütenpollen hergestellt wird. Und so zeigt sich denn auch bei den zurückkehrenden Sammlerinnen vor dem Flugloch, dass mehr als jede zweite von ihnen vollbeladen mit Pollen daherkommt.

 

Zugleich beginnt aber jetzt die Zeit des großen Hungerns.

Wie, obwohl es doch zunehmend blüht? Oh ja!

 

Natürlich müssen unsere kleinen Freundinnen das vorhandene Angebot nutzen, aber angesichts der zunehmenden Stärke der Völker reicht dieses Angebot einfach bei weitem nicht aus. Dabei verhält es sich natürlich so, dass ein Volk, das sehr stark, also mit sehr vielen Tieren, aus dem Winter gekommen ist, am ehesten Hunger leidet. Weil viele Bienen den vorhandenen Futtervorrat ganz einfach schneller verputzen.

 

Aber hier passt der Imker natürlich ganz genau auf und zählt seine Bienen, überprüft ihren Vorrat an Futter und füttert gegebenenfalls nach. Wenn es sein muss, auch mehrmals. Denn zurzeit verbrauchen die Immen eines Volkes in etwa ein Kilogramm Futter pro Woche!

 

Es wird also in den nächsten Tagen und Wochen wieder zunehmend mehr Bienen geben. Und wenn es jetzt noch einmal kalt wird?

 

Mal ehrlich: Trotz vielleicht einiger kalter Tage wird es doch zunehmend heller und auch deutlich wärmer, oder nicht? Ein paar kalte Tage machen den Bienen da erst einmal nichts aus. Zudem hat das Brutgeschäft jetzt einmal begonnen, und da lassen sie sich doch von ein paar kalten Tagen nicht die Stimmung vermiesen! Oder sich gar in ihrem einmal eingeschlagenen Kurs beirren!

 

Auch wenn sie mal keinen Nektar oder Pollen sammeln können, weil die Witterung vielleicht doch wirklich zu ungemütlich ist, macht das gar nichts. Sie sammeln jetzt schon so viel Pollen, dass sie an den warmen Tagen sogar kleine Vorräte anlegen können für die schlechten Tage, so dass ihnen das Larvenfutter auf jeden Fall nicht mehr ausgehen kann. Und wenn wirklich mal zu wenig Zuckersaft da sein sollte, dann kommt da so ein komischer Bär mit einem Eimer und gießt einfach nach. Schließlich müssen sie ihre Volksstärke von derzeit circa 5.000 Tierchen auf die stattliche Anzahl von 40 – 50.000 im Frühsommer bringen! Daneben gibt es da außer Sammeln noch so einiges anderes zu tun.

 

Sie wissen schon: Putzen, bauen, aufräumen, füttern und so weiter….

 

Bis in ein paar Wochen

 

Ihr Privatimker