Und schwupps... ist der Frühsommer vorbei und mit der blühenden Linde hat der Hochsommer Einzug gehalten.
Nimmt man die ersten Meldungen beim Deutschen Wetterdienst für unser schönes Nordrhein-Westfalen ernst, befinden wir uns seit dem 23. April im Hochsommer. Wenn man das nicht ganz so genau nimmt, waren wir trotzdem wir immer noch ganze vier Wochen zu früh dran.
Und diese vier Wochen zu früh auch schon die gesamte Zeit seit dem Frühling hat bei den Bienen in der Tat einiges durcheinandergewirbelt.
Teilweise waren die Völker noch gar nicht stark genug, um von den so früh im Jahr blühenden Überfluss zu profitieren, wohingegen die Völker, die schon stark genug waren, einen über den anderen Honigraum gefüllt haben. Es war dann bei ihnen so viel, dass sie mit dem Nektartrocknen kaum hinterher kamen. Und dann kam das kühl-nasse Wetter, bei dem die Bienen kaum Lust verspürten durch die Luft zu sausen und stattdessen einen großen Teil des bereits eingetragenen Vorrats wieder öffneten und selber verschmausten.
Daneben haben viele Bienenvölker ihre Königinnen aus dem letzten Jahr ausgeschaltet, obwohl sie sehr gut Eier legten und sehr vital waren. Nein, ihrer Meinung nach war die Königin angesichts der Tatsache, dass sie zu wenige waren um den Überfluss von draußen hereinbringen zu können, bei der Eiablage wohl nicht fleißig genug. Sie wollten eben eine neue, fleißigere Königin und übersahen dabei, dass es ja drei Wochen dauert, bis diese neue Königin dann auch Eier legen kann - neben dem Risiko, dass sie von ihrem Hochzeitsflug nicht mehr zurückkehrt weil sie beispielsweise von einem hungrigen Vogel oder einer Hornisse verspeist wird.
Jetzt gegen Mitte Juni, wo man eigentlich immer davon ausgehen konnte, dass sich die Schwarmzeit bei den Bienen so langsam gen Ende neigt, scheinen einige Völker, die bisher in dieser Hinsicht eher sehr verhalten waren, erst jetzt so richtig aufzudrehen und eine Schwarmzelle neben der anderen produzieren. Nicht Weiselzellen zur Nachschaffung einer neuen Königin mitten auf der Brutwabe, nein, wirklich Schwarmzellen unten an den Rähmchen. Zum schwärmen. Was für den Imker heißt, weiterhin auf der Hut zu sein, auch wenn die Lust nach der langen Zeit intensiver Bienenarbeit so langsam zu erlahmen scheint.
Nix da,
weiter aufpassen!
Wie dem auch sei, der von unseren kleinen Freundinnen übrig gelassene Honig aus den Honigräumen ist geerntet, geschleudert und ins Glas gefüllt, und so warten wir auf Besserung für den Sommer.
Wie der wohl werden wird?
Die Sommerlinden sind zum großen Teil schon verblüht, und das instabile Wetter hat nicht gerade zu einem übermäßigen Bienenflug beigetragen. Das Wetter scheint eine Mischung aus der Wärme eines Juni bei der Wechselhaftigkeit eine April zu sein. Also nichts mit stabilem Sommerwetter.
Warten wir's ab.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Hier eine Tabelle mit weiteren Pflanzen, die ebenfalls was jetzt im Hochsommer blühen werden.
Die Bienen sind zwangsweise auf die Pflanzen angewiesen. Dies gilt natürlich im direkten Sinne bei der Suche nach Nektar, den die Pflanzen an und in den Blüten (florale Nektarien) oder an anderen Pflanzenteilen (Knospen, Blattansätze, Blattunterseiten -> extraflorale Nektarien) abgeben. Aber auch indirekt sind sie auf auf Pflanzen mit ausreichender Pflanzensaftproduktion angewiesen, ohne die die Fichten- und Tannenläuse keine nennenswerten Mengen an Honigtau produzieren könnten, den die Bienen einsammeln und zu Blatthonig und Waldhonig verarbeiten.
So richtet sich das Leben der Bienen im Grunde nach den Pflanzen.
Aber nicht nur.
Wie bereits erwähnt, befanden wir uns in der Schwarmzeit, die dieses Jahr schon im März begonnen hatte. Die Bienen "erfüttern" sich neue Königinnen, die alten Königinnen fliegen aus und suchen sich ein neues Zuhause.
Das geschieht im Frühling, dessen Beginn von der Witterung mit dem jeweiligen Stand des Pflanzenwachstums abhängen kann.
Nur das Ende nicht.
Als hätte jemand die Uhr gestellt, ist für die Bienen der Frühling mit dem Höchststand der Sonne der Frühling vorbei. Na, ja - einige Völker hängen immer ein paar Tage dran. Aber im Grunde ist die Schwarmzeit mit den ersten kürzer werdenden Tagen nach dem 21. Juni vorbei. Keine Schwarmzellen mehr, keine Schwärme mehr - nix.
Etwas Ruhe kehrt ein - für die Bienen und den Imker!