Da hat er uns doch mal erwischt, der Winter. Und das nicht nur mit seinem Beginn vor dem kalendarischen, sondern sogar schon vor dem meteorologischen Winteranfang.
Das freut den Imker. Denn jetzt finden die Bienen endlich Ruhe. Nicht dass sie schlafen würden, nein. Aber das heißt: sie finden sich (über meherere Wabenrähmchen hinweg) zu einer Kugel zusammen, vibrieren mit den Flugmuskeln und erzeugen so eine schön behagliche Wärme von ungefähr 38°C. Die wechselnd außen Sitzenden besorgen bereits im Herbst eingelagertes Winterfutter, das auch bis hin zu den innen sitzenden Bienen weitergereicht wird. Keiner kommt zu kurz.
Und sonst nichts.
Na ja, außer vielleicht, Sie wissen schon.
Bei Trockenheit und Sonnenschein sieht man vor dem Flugloch der Bienenstöcke hin und wieder ein paar Bienchen bei ihrem Reinigungsflug, denn im Stock geht man nicht auf die Toilette! Aber danach verschwinden sie auch ganz schnell wieder ins Warme nach Drinnen.
Kein Putzen oder Bauen, Pflegen oder Füttern ist vonnöten, und auch kein Wachdienst oder die Beschaffung von Nektar, Pollen, Propolis oder Wasser ist erforderlich. Diese Ruhe ist der wichtige Bestandteil dafür, dass die "Winterbienen" auch wirklich als Individuum ein halbes Jahr bis ins Frühjahr durchhalten!
Also, alles Bestens - so kann es für unsere kleinen Freundinnen bis Ende Februar bleiben.
Alles, was der Imker jetzt noch an den reichlich mit Winterfutter versorgten Bienen zu tun hat, ist, die Winterbehandlung durchzuführen, mit denen der größte Teil der jetzt noch im Bienenvolk vorhandenen Varroamilben eliminiert wird. Diese Behandlung ist nämlich erst sinnvoll, wenn die Königin wegen der Kälte drei Wochen lang keine Eier mehr gelegt hat und das Bienenvolk damit brutfrei ist, und die Tiere auch wirklich schön eng zusammen sitzen.
Und wenn das eredigt ist, kann der Imker mit dem Wachs der im Herbst eingeschmolzenen alten Waben Kerzen gießen oder Wachstücher einpinseln.
Aber er kann auch jetzt schon für das nächste Frühjahr neue Wabenrähmchen vorbereiten, damit die Zeit nicht zu knapp wird, wenn mit der plötzlichen Kirschblüte auf einmal alles ganz schnell gehen muss und die Zargen mit den neuen Waben für die Honigräume sofort benötigt werden.
Also, wenn sich erst einmal nichts ändert, bis zum Frühjahr 2024...
Ihre "Privatimker"